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ID 19 F "familiale" 1964 Gris d'été AC 106 / lipari rouge. | |
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Citro-wagon:
"Hallo Michael, du hast
wieder in der
kleinen Welt der Citroen DS Break gewirkt*. Du hast soeben die
Restauration
dieses schönen Fahrzeugs beendet. Kannst Du uns mehr dazu
erzählen?“ Michael:Es handelt sich um eine ID19F familiale mit Erstzulassung März 1964. Diese Version des DS-Kombis legt den Schwerpunkt auf Nützlichkeit für die große Familie. Die hintere Sitzbank ist weiter nach hinten versetzt als bei den Break-Modellen wodurch in der Mitte ein großer Bereich entsteht der mit drei Klappsitzen versehen ist. durch die große Variabilität können bis zu 8 Personen Platz finden, oder bei umgeklappten Sitzen ein Kinderwagen untergebracht werden. |
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. | * Michael hat, zwischen Juni 2012 und August 2013, bereits einen anderen Break restauriert. |
Im
Modelljahr 1964 war die Karosserie bereits mit der zweiten Front
versehen, das Armaturenbrett ist jedoch noch das schöne, alte
der
ersten Serie die noch von Flaminio Bertoni gestaltet wurde. Dieses
Modell verfügt bereits über den stärkeren
Motor der DS mit Dämpfer
auf der Kurbelwelle. Die hintere Stoßstange ist bereits aus
Edelstahl, nicht mehr Alu, gefertigt und noch in der
gekrümmten Form
ausgeführt, ab MJ 66 wurde die Heckstoßstange ganz
gerade. Es
ist ab Werk mit den Sonderausstattungen -5° Heizung (mit
Wärmetauscher und Lüfter), Radio und Servolenkung
ausgestattet. Die
Originalfarbe ist "blanc carrare AC144" mit roter Jersey
Innenausstattung.
Auf
das Fahrzeug wurde ich, im Dezember 2012, aufmerksam durch eine
Anzeige im Kleinanzeigenportal "Leboncoin".
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Nach
einem Austausch von emails mit dem Verkäufer konnte ich aber
erst im
Januar 2013 das Auto in der Nähe von Limoges besichtigen. Es war
augenscheinlich in einem guten unrestaurierten Zustand wenn auch mit
einigen behelfsmäßigen Umbauten am Leben gehalten.
Es war
zugelassen und fahrbereit, ich entschloss mich zum Kauf wollte die
Überführung bzw. Abholung aber etwas in die
wärmere Jahreszeit
verschieben.
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Um die Wartezeit sinnvoll zu überbrücken und die Vorfreude etwas zu schüren beantragte ich beim Conservatoire Citroen das Datenblatt das die Übereinstimmung aller Nummern und Daten am Fahrzeug bescheinigt. Dabei stellte sich, zu meinem Erstaunen heraus, dass die Seriennummer auf dem Typenschild nicht mit dem Fahrzeug korrespondierte. Das war mir nicht aufgefallen da die Seriennummer die im Chassis eingeschlagen war sehr schwer zu erkennen war. Ich habe mir also die Mühe gemacht durch entrosten und schleifen die Nummer wieder besser sichtbar zu machen und es kam eine andere zum Vorschein als die die in den Papieren vermerkt war. Der Verkäufer konnte sich darauf auch keinen Reim machen, versprach aber den Vorbesitzer von dem er das Fahrzeug einige Jahre vorher erworben hatte danach zu fragen. Dieser hatte, aus welchen Gründen auch immer, das Fahrzeug mit einer anderen Seriennummer versehen. Er hatte aber glücklicherweise das Typenschild aufbewahrt, so dass dieser Fehler wieder rückgängig gemacht werden konnte. | |
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Daraufhin
wurde im Februar das Datenblatt vom conservatoire erstellt. Im
Juni endlich konnte ich die Abholung organisieren, jedoch habe ich
vorsichtshalber einen Transport per Anhänger organisiert. Daraufhin
wurden erste Reparaturen durchgeführt, unter anderem wurde der
"fliegend" neben dem Reserverad verbaute Druckregler an
seinen angestammten Platz versetzt, die Hydraulikpumpe aus einem
CX-Spender blieb, eine Bremsleitung hinten musste ersetzt werden, die
Scheinwerfer wurden ebenfalls getauscht. Danach erfolgte im August
2013 die Vollabnahme mit Oldtimerbegutachtung beim TÜV und die
Zulassung in Deutschland.
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Damit war die erste Hürde genommen, jedoch hatte ich während der Vorbereitung für den TÜV Gelegenheit die Chassis Substanz näher kennen zu lernen. Jetzt wurde mir auch klar warum einer der Vorbesitzer den Unterboden und Teile des Chassis schwarz gestrichen hatte, darunter verbarg sich eine Orgie aus Dichtmasse und anderer Pampe die den Anschein eines intakten Chassis täuschend ähnlich nachbildete, auch der TÜV Prüfer hatte sich blenden lassen. | |
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Eigentlich
wollte ich den Break in seinem unrestauriertem Zustand belassen.
Spätesten jetzt war aber klar dass einer tiefgreifenden
Restauration
zugeführt werden muss. Also
wurde das Auto ab Juni 2014 komplett zerlegt. Die Karosserie, Motor
und Schwingarme gingen zu Herrn Matheja in Karl's Autowerkstatt zur
Weiterbearbeitung. Alle anderen Teile wurden von mir weiter zerlegt
gereinigt überarbeitet und revidiert. Alle Teile wurden
entrostet
und wieder entsprechend galvanisch behandelt (vielen Dank an Daniel
für die Unterstützung) bzw. lackiert.
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Alle Hydraulik Komponenten wurden auf LHM umgerüstet. Im Fahrwerksbereich wurden alle Fette gewechselt und Lager getauscht wo nötig. Zwei NOS Antriebswellen kamen zum Einsatz. Der Motor wurde unter Einsatz von vielen Neuteilen überholt. Nachdem die Karosserie umfänglich instandgesetzt wurde bekam sie eine Lackierung in ihrer neuen Farbe "gris d'été". Die Innenausstattung wurde in Originalkonfiguration neu aufgebaut. Im Mai 2015 begann der Zusammenbau bis Anfang September das Fahrzeug wieder komplett war. Ich finde der Farbwechsel ist ihm gut bekommen. |
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„Danke
für deine Erläuterungen
Michael. Deine Restaurationsarbeit ist
außergewöhnlich.“! Gute Fahrt! |
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